geTon und BMU einig: Recyclingwirtschaft hat mehr Potenzial für Klimaschutz

Wirtschaft fordert klare Qualitätskriterien für Recyclingmaterial —

Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist unverzichtbar im Kampf gegen den Klimawandel: „Deshalb begrüßen wir Initiativen wie geTon“, sagte Dr. Regina Dube, Leiterin der Abteilung „Wasserwirtschaft; Ressourcenschutz“ im Bundesumweltministerium (BMU). Ihr Haus stimme mit geTon auch darin überein, dass eine bessere Erklärung des vorhandenen Recyclingsystems für die Verbraucherinnen und Verbraucher entscheidend ist, um vor allem gebrauchte Kunststoffverpackungen richtig zu sortieren, recyceln und damit länger im Kreislauf halten zu können. Zu viele falsche Abfälle landeten in den Gelben Tonnen und erschwerten das Recycling. Die Aufbereitung von Altplastik sei aber eine Voraussetzung dafür, den Abbau fossiler Rohstoffe drastisch zurückfahren zu können und CO2 einzusparen.

„Verpackungsabfälle, die wir nicht vermeiden können, müssen möglichst sorgfältig in die Gelben Säcke und Tonnen sortiert werden, damit wir mehr recyceln und im Klimaschutz deutlich vorwärts kommen“, betonte die BMU Abteilungsleiterin nach einem Treffen mit der Unternehmensinitiative geTon.

„Um die Verbraucherinnen und Verbraucher zu motivieren, ihre Verpackungen besser zu sortieren, wünschen wir uns eine neue Allianz mit den Kommunen“, erklärte Thomas Mehl, Geschäftsführer von BellandVision, für die dualen Systeme. Die starten deshalb im April eine Pilotkampagne für eine bessere Mülltrennung in Euskirchen, die im kommenden Jahr bundesweit ausgerollt werden soll. „Eine erste klare Reaktion auf die Vorgaben des neuen Verpackungsgesetzes“, sagte dazu Regina Dube.

Für das Einbringen von Plastikabfällen in die Kreislaufwirtschaft müssen die Verpackungsabfälle aus dem Gelben Sack und der Gelben Tonne nach der Sortierung zu Rezyklat aufbereitet werden, damit daraus neue Produkte oder Verpackungen hergestellt werden können. geTon forderte dafür die Einführung von Industriestandards, um Rechtssicherheit für die kunststoffverarbeitenden Unternehmen zu schaffen. So müsse es künftig drei Kategorien für die Verwendung von Rezyklat geben: 1. Lebensmittel, 2. Kosmetika, 3. Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel. Darüber hinaus soll der Einsatz durch Mindestquoten gefördert werden, da zurzeit die Produktion von Frischware aus Rohöl noch etwa 20% günstiger ist. Bei dem Gespräch im BMU wurde vereinbart, diese Forderung in der Rezyklat-Initiative aus dem 5-Punkte-Plan des Bundesumweltministeriums zu erörtern.

Darüber hinaus soll die öffentliche Hand nach dem Willen des BMU mit gutem Beispiel vorangehen und Produkte und Dienstleistungen, die den verstärkten Einsatz von Altplastik berücksichtigen, schon beim Einkauf bevorzugen.

 

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