Thema Rezyklat – „Unsterblich“ mit der Gelben Tonne

Nach den neuesten Zahlen der Conversio-Studie wurden in Deutschland 2017 insgesamt 11,82 Mio. Tonnen Kunststoffe verbraucht. Diese Mengen wurden für Verpackung (3,14 Mio. t), im Bau (2,65 Mio. t), für Fahrzeuge (1,1 Mio. t), im Elektrobereich (0,95 Mio. t) und Sonstige (Landwirtschaft, Medizin, Haushaltswaren, etc., insgesamt 3,98 Mio. t) verwendet.
Mit 3,14 Mio. Tonnen und damit etwa 26,5 %, stellten also gebrauchte Verpackungen den größten Anteil dar. Darin enthalten waren alle Industrie- und Gewerbeverpackungen, PET-Flaschen und sogenannte Verkaufsverpackungen. Hier wird inzwischen auf allen Ebenen nach Einsparpotenzialen gesucht.
Wo kann man Material einsparen oder Verpackungen ganz weglassen? Diese Frage gilt auch für Verkaufsverpackungen, die direkt bei den Konsumenten als Verpackungsabfall anfallen. Momentan sind ca. 1,0–1,1 Mio. t Verkaufsverpackungen aus Kunststoff jährlich bei den dualen Systemen durch Hersteller und Handel beteiligt.
Verkaufsverpackungen haben in der Regel nur eine kurze Lebenszeit. Sie dienen dem Schutz und der Qualitätssicherung beim Transport, der Lagerung, im Verkauf und zuhause beim Verbraucher. 95 % der Verpackungen von Lebensmitteln, Kosmetika und anderen Konsumartikeln gehören schon nach Tagen zum Abfall; über ihren weiteren Weg entscheiden die Verbraucher. Dabei ist die getrennte Sammlung von Verpackungsabfällen in der Gelben Tonne/im Gelben Sack seit dem Januar 2019 nicht mehr freiwillig.
Verbraucherinnen und Verbraucher sind nun per Gesetz dazu verpflichtet. Alle gesammelten Verpackungen aus dem Gelben Sack/der Gelben Tonne laufen durch hochmoderne Sortieranlagen bevor die sortierten Fraktionen zu Verwertungsanlagen geliefert werden.
Kunststoffverpackungen bestehen aus Wertstoffen, mit denen in einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft wieder neue Verpackungen und Produkte hergestellt werden und die so den Rohölverbrauch und den CO2- Ausstoß drastisch reduzieren. In 2016 wurden insgesamt 41,7 % der Verpackungen aus dem Gelben Sack/der Gelben Tonne einer werkstofflichen Verwertung zugeführt. Damit übertraf Deutschland zwar die gemäß VerpackV geforderten Verwertungsquoten von 36 %. Aber es muss weitergehen.

Durch die Vorgaben des neuen VerpackG wird die werkstoffliche Verwertung von Kunststoffen deutlich erhöht. Die Recyclingquote muss schon in diesem Jahr auf 58,5% steigen und in drei Jahren 63% betragen. Diese „Lebenszeitverlängerung“ der Verpackungen ist aber nur möglich, wenn Verbraucher deutlich mehr Verpackungen in der Gelben Tonne sammeln und dort kein Müll hineingeworfen wird.

Quellen:
Conversio, Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2017, Industriestudie (BKV, PlasticsEurope, AGPU, BDE, bvse, IK, KRV, VDMA, GKV, proK, TecPart, AVK, FSK, IGBCE)
• UBA „Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2016“, Tabelle 4-7: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/2546/publikationen/aufkommen_und_verwertung_von_verpackungsabfaellen_in_deutschland_im_jahr_2016_final.pdf
• UBA 2018, Website: https://www.umweltbundesamt.de/tags/kunststoffrecycling
• Plastics Europe, Website: https://newsroom.kunststoffverpackungen.de/faktencheck/
• Rezyklat Forum, dm: https://newsroom.dm.de/blog_posts/6-rezyklat-forum-neue-impulse-zur-wiederverwertung-von-wertstoffen-80578