To good to waste. Moderne Konsumgewohnheiten, der wachsende Food-To-Go-Trend und die global wachsende Mobilität mit Mahlzeiten „on-the-go“, aber auch die Partylust privater Haushalte führen in Deutschland zu einem jährlichen Volumen von rd. 350.000 Tonnen weggeworfener Einweggeschirre, Einwegbestecke und anderer To-Go-Verpackungen, die zu einem guten Drittel aus Kunststoff bestehen[1]. Das sind derzeit knapp 9.000 Tonnen[2] monatlich, die noch nicht einmal über die Gelbe Tonne in den Wertstoffkreislauf gelangen, weil eine Gabel nun einmal keine Verpackung ist.
Eine beeindruckende Initiative gegen diesen Missstand startete die Deutsche Bahn im Juni 2021, indem sie in der Bord-Gastronomie aller deutschen Fernzüge nur noch FSC-zertifiziertes Holzbestecke ausgibt. Damit werden lt. eigener Angaben jährlich rund 500.000 Kunststoff-Gabeln, -Messer und -Löffel nun aus dem nachwachsenden und kompostierbaren Rohstoff Holz hergestellt. Ein kleiner, aber wichtiger Schritt, wenn man bedenkt, dass jedes einzelne kleine Plastik-Besteck nach nur einmaliger Nutzung in der Verbrennung landet.
Zugegeben, auch bei der Herstellung von Holzbestecken wird Energie verbraucht und Bäume sind ganz sicher zu wertvoll für kurzfristige Nutzungen. Deshalb gilt auch hier, wie in vielen anderen Bereichen des Wertstoffmanagements: Abfallvermeidung gebührt die oberste Priorität. Das gilt auch und in einem besonderen Maße für die (vor allem in Pandemie-Zeiten) beliebten Menü- und Snackboxen aus Plastik, die bis dato den Großteil der Sofortverzehrabfälle ausmachen[3]. Auch hier müssen wir über Alternativen nachdenken. Zum Beispiel durch die Nutzung eigener Mehrwegbecher (auch hier bietet die DB übrigens eine attraktive Lösung!), über plastikfreies Einkaufen und viele andere kleine Veränderungen der Alltagsroutinen. Anregende Impulse gibt es im Netz zuhauf.[4]
[1] NABU: „Kunststoffabfälle in Deutschland 2019“, Seite 2 (Kunststoffabfälle in Deutschland – Aufkommen, Steigerung, Trends (2018) (nabu.de))
[2] Abfallvolumen Einwegbesteck in Deutschland 2017: 8.567 Tonnen – Tendenz steigend; GVM Studie 2018, Seite 20 und Seite 63 (GVM Abfallaufkommen durch Einweggeschirr und andere Verpackungen für den Sofortverzehr 2018)
[3] GVM-Studie 2018, Seite 20
[4] Zum Beispiel unter https://muellnichtrum.rlp.de; www.antenne.com/niedersachsen/tipps_und_service/verbrauchertipps/10-Tipps-wie-wir-die-Umwelt-sch%C3%BCtzen-k%C3%B6nnen-id306380.html; https://ecoyou.de/muellvermeidung/