Ab in die Kiste

Waren auf ihrem Weg von A nach B. Produkte legen zum Teil lange Strecken zurück, ehe sie im Handel und schließlich beim Verbraucher ankommen. Während und für ihre Reise werden sie mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Transportbehältnissen und -materialien geschützt. Dabei sollen die so genannten Transportverpackungen eine sichere und unbeschadete Ankunft gewährleisten; Umverpackungen zählen als zusätzliche Behältnisse eher zu den (werblichen) Verkaufsverpackungen. Allein im Jahr 2019 waren auf diese Weise bundesweit 4,9 Millionen Tonnen an gewerblichen Transport-, Um- und Verkaufsverpackungen im Umlauf – 0,1 Tonnen mehr als im Vorjahr.[1] Zwar bestehen laut dieser erhobenen Statistikdaten 62% dieser Verpackungen aus Papier, Pappe oder Karton – und damit nicht aus den Hauptklienten der Gelben Tonne – aber auch diese müssen unter Aufwand von Energie und Ressourcen produziert und später entsorgt werden.

Eine Kiste mit Botschaft: Weniger Einweg, mehr Kreislauf! Um im Bereich der Transportverpackungen neue Wege zu gehen, haben sich Akteure wie P&G und GS1 Germany zusammengeschlossen und wollen für ihre Warenlogistik eine Mehrweg-Alternative schaffen. Ein Ergebnis ist die GS1-Smartbox, die ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft Verpackungsmüll reduzieren und damit wertvolle Ressourcen einsparen soll. Die Kooperation der Stakeholder zeigt, dass zur Schließung funktionierender Kreisläufe immer viele – optimaler Weise alle Beteiligten – an einem Strang ziehen müssen. Nur so konnte auch in diesem Projekt eine normierte Transportbox entwickelt werden, die alle von Industrie und Handel gewünschten Eigenschaften mitbringt und sich perfekt in ein ökologisch sinnvolles Kreislaufsystem integriert.

Lücken und Lösungen finden. Seit 2018 steigt der Verpackungsverbrauch in allen Materialsegmenten kontinuierlich an. Zum Ende des Jahres 2019 betrug er 18,91 Millionen Tonnen [2] jährlich. Auch zukünftig werden nicht alle Verpackung vermeidbar oder – dank innovativer Lösungen – ganz verzichtbar sein, zum Bespiel aus Hygienegründen im Lebensmittelsektor oder in medizinischen Bereichen. Ansätze wie die hier gezeigte Smartbox machen jedoch deutlich, dass wir noch viele Lücken für schlaue und ressourcenschonende Ideen finden können und müssen!

[1] Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 242 21.05.21 [zuletzt aufgerufen 15.04.22 14:19 Uhr]

[2] Umweltbundesamt „Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2019“, Seite 50 (Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2019 (umweltbundesamt.de))