Ein Markt für Rezyklate!

Zentrales Ziel der Initiative geTon ist die Akzeptanz in Wirtschaft und Gesellschaft für Recycling und Kunststoffrezyklate. Der aus Plastikabfällen aufbereite Recyclingkunststoff kann Rohöl ersetzen und nach Angaben von Experten mindestens fünfmal für die Produktion eingesetzt werden. Doch das Rezyklat ist angesichts der niedrigen Rohölpreise für die Verpackungshersteller nicht attraktiv genug.

Dabei ist die Gelbe Tonne ein echter Klimafreund: Jede Tonne recycelter Kunststoff spart bis zu 50 Prozent Treibhausgasemissionen, verglichen mit der Herstellung von neuem Kunststoff.

geTon fordert eine konstruktive und vorbehaltlose Zusammenarbeit von Unternehmen, Verbänden und der Politik, um den Markt für Rezyklate in Schwung zu bringen.

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In den letzten 70 Jahren wurden weltweit 8,3 Mrd. Tonnen Kunststoffe produziert, etwa 80 Prozent davon wurden deponiert, 12 Prozent thermisch verwertet und nur 9 Prozent stofflich recycelt.

In Deutschland sind 2017 zwar 99% der Kunststoffabfälle verwertet worden, davon 47% überwiegend stofflich und etwas weniger als 53% energetisch. Das Verhältnis muss aber in Richtung werkstoffliche Verwertung deutlich verbessert werden. Denn im Recycling liegt noch ein großes Potenzial für die Ressourcenschonung und den Umweltschutz.

Bei der Vorsortierung der Abfälle zuhause nimmt Deutschland durch das Engagement der Verbraucherinnen und Verbraucher eine weltweit führende Rolle ein. So konnte in den letzten 25 Jahren auf diesem Gebiet geforscht und investiert werden, wodurch sich eine weltweit anerkannte Recyclingindustrie entwickelt hat.

Die aufbereiteten Verpackungsabfälle aus den Gelben Säcken und Tonnen haben allerdings derzeit einen entscheidenden Nachteil gegenüber neuem Plastik, das direkt aus Rohöl hergestellt wird. Zwar liefert die Recyclingwirtschaft inzwischen hochwertiges, der Neuware aus Rohstoffen gleichwertiges Rezyklat. Doch das ist angesichts der niedrigen Rohölpreise preislich nicht attraktiv. Zudem gibt es zahlreiche rechtliche Hürden, die den Einsatz von Recyclingmaterial verhindern.

Dabei führt Kunststoffrecycling nicht nur zu einem Rückgang des Erdölverbrauchs, sondern ist eben durch die CO2-Reduktion auch ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel.

Quellen: