Aus sortierten Plastikabfällen wiedergewonnenes und wiederverwertbares Material heißt Rezyklat1 (aus dem Recycling-Prozess entstanden). Kunststoffrezyklate sind inzwischen in vielfältigen Anwendungen auf dem Markt. Studien belegen, dass sich der Einsatz dieser wiedergewonnenen Rohmaterialen in der Kunststoff- und Rohstoffindustrie zunehmend etabliert. Dazu tragen insbesondere die so genannten, in der Gelben Tonne/im Gelben Sack gesammelten Post-Consumer-Abfälle bei. Im Gesamtvolumen der Rezyklat-Gewinnung stellen sie derzeit einen Anteil von 7,2% und haben sich damit seit 2017 um fast 10% gesteigert2. Damit sich dieser Trend fortsetzt, sind innovative Lösungen zur Optimierung einer sauberen Mülltrennung unabdingbar. Interessante Ansätze liefert u.a. die Initiative HolyGrail 2.0 mit ihrem Konzept des digitalen Wasserzeichens, das alle Bestandteile einer Kunststoffverpackung markiert und so eine saubere maschinelle Trennung ermöglicht.

Rezyklat anstelle von Virgin-Plastik zu verwenden, trägt wesentlich zum Klima- und Ressourcenschutz bei. Besonders in Krisenzeiten können Unternehmen auf diese Weise Kosten senken. Damit wird der Rezyklateinsatz auch zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil. Das Im-Kreislauf-Führen von 1 Mio. Tonnen an Leichtverpackungen und anderem Kunststoffmüll kann rd. 3,8 Mio. Tonnen Primärressourcen sparen. Die Gesamtbilanz von 6 Mio. Tonnen Wertstoffen im Recycling hat 32,3 Mio. Tonnen Rohstoffe gespart und dabei der Ausstoß von 4,2 Mio Tonnen Treibhausgasen verhindert1. Neben der positiven Umweltbilanz wird auch deutlich, dass durch den Einsatz von Rezyklat eine Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und externer Versorgung minimiert wird. Die Verpackungs- und Recyclingindustrie fordert deswegen seit einiger Zeit eine gesetzliche Quote zum Einsatz von Rezyklat.

1 RecyclingNews (2020): 1 Mio. Tonnen Kunststoffe recyceln – 3,8 Mio. Tonnen Ressourcen sparen (recyclingnews.de), zuletzt besucht 22. April 2022. 

2 Vgl. Conversio 2018 Kurzfassung, Seite 12 (Kurzfassung „Studie Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2017“ – Plastics Europe DE)